Unterricht am GOA


Schule wird hauptsächlich durch Unterricht bestimmt. Deshalb richten wir unser Augenmerk besonders auf dessen Gestaltung. Die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler sowie ihre künftige Teilnahme am beruflichen, kulturellen und politischen Leben steht für uns ganz obenan. Daher vermitteln wir soziale und fachliche Kompetenzen. Unsere Schüler erwerben sowohl ein breites Spektrum von Wissen als auch Haltungen und Normen – ebenso durch das gesprochene und geschriebene Wort wie durch den Modellcharakter des Miteinanders.

Ob Kinder und Jugendliche sich als Partner mit eigenen Ideen und Phantasie angenommen fühlen, ob sie Vertrauen in ihre Vernunft und Fähigkeiten erwerben und Freude am Gespräch entwickeln, ob sie die gemeinsame Arbeit als hilfreich und fördernd erleben – all das entscheidet sich im täglichen Unterricht. Unsere Lehrer haben sich dazu verpflichtet, den Schülerinnen und Schülern mit Achtung, Verständnis und Geduld zu begegnen.

Begabungsförderungskonzept


Wir wollen den Heranwachsenden für ihre Persönlichkeitsentwicklung Zeit und Raum bieten. In der Unterstufe dient diesem Ziel das Begabungsförderungskonzept:

Im Orientierungsbereich kann jedes einzelne Kind seine individuellen Begabungen, Interessen und Talente entwickeln, so dass es optimal in seinen Fähigkeiten gefördert wird. Er besteht aus vier halbjährigen fächerübergreifenden Unterrichtsprojekten, die alle Bereiche des schulischen Lebens abdecken. Der Unterricht ist ergebnisorientiert, so dass unsere Schüler einen anderen Zugang zur Materie bekommen als im normalen Fachunterricht.

Im Sozialbereich beschäftigen wir uns mit sozialem Lernen: dem Verhalten in der Gruppe und den Regeln des sozialen Miteinanders.

In den Jahrgängen 7 und 9 werden im Orientierungsbereich Ergänzungskurse angeboten, die halbjährlich wechseln. Es gibt projektartig angelegte Themenkurse zu den Schwerpunkten:

– Englisch und Biologie
– Deutsch und Physik

Für die Jahrgänge 8 und 10 sind die Entwürfe zu den Ergänzungskursen in Arbeit, sie sollen ab Schuljahr 2014/2015 unterrichtet werden.

Arbeitstechniken und Methoden


Neben der Wissensvermittlung ist selbständige Aktivität der Schüler unerlässlich, damit sie Eigenverantwortung für den Lernerfolg übernehmen. Dazu werden Arbeitstechniken systematisch und kontinuierlich eingeübt. Zudem lernen die Schüler Methoden – Erkenntniswege – kennen, begreifen und zu nutzen.

Um den Unterricht in jedem Fach von Anfang an transparent zu machen, hilft Folgendes:

  • Von der 5. Klasse an erwerben die Schüler Kompetenzen zur Beurteilung von Ergebnissen und Lösungswegen, indem sie z. B. ihre Arbeitsergebnisse unter Anleitung des Lehrers anhand von Kriterien gegenseitig prüfen und bewerten.
  • Gruppenarbeit sowie die Präsentation der Ergebnisse sind integraler Bestandteil jeden Unterrichts. Um den Stellenwert der Arbeitstechnik deutlich zu machen, sollen die Schüler immer wieder ihre Arbeitsschritte und -mittel hinterfragen („Was tue ich hier und mit welchem Ziel tue ich es?“) Durch diesen methodischen Zusammenhang lernen die Schüler Arbeitstechniken als methodisch sinnvolle Instrumente kennen, um selbstständig mit ihnen arbeiten zu können.
  • Eine besondere Bedeutung messen wir der Anfertigung von Facharbeiten, dem Erbringen besonderer Lernleistungen, z. B. der selbst gestellten Aufgabe und der Teilnahme an Wettbewerben zu.
  • Ein verbindlicher Katalog von Arbeitstechniken und Methoden wird gestaffelt für alle Stufen an geeigneten Inhalten des jeweiligen Faches eingeführt und geübt. Alle FachlehrerInnen wirken an diesem gemeinsamen Konzept mit, das von Jahrgangsstufe 5 bis 12 systematisch ausgebaut und vertieft wird.
  • Fächerübergreifendes und projektorientiertes Arbeiten schlägt sich nicht nur im Unterricht nieder, sondern auch in Themen- und Projektwochen für die ganze Schule, im Begabungsförderungskonzept und in der Profiloberstufe.
  • Regelmäßig wird das Erarbeitete präsentiert – in Ausstellungen nach Praktika, Berichten im GOA-Jahrbuch und in GOA News, Präsentationen am Tag der offenen Tür und auf Elternabenden. So wird deutlich, dass die Zusammenarbeit mit anderen Potenziale entfaltet, die individuelle Möglichkeiten übersteigen.
  • Zur Unterstützung des selbstständigen Arbeitens stehen den Schülern die Bibliothek und Kommunikationssysteme auch an Nachmittagen zur Verfügung.
  • Von LehrerInnen wird erwartet, in heterogenen Gruppen Stärken, Schwächen und besondere Begabungen der SchülerInnen wahrzunehmen, um unterschiedliche Niveaus zu berücksichtigen. Durch Austausch und Fortbildungsmaßnahmen erweitern die LehrerInnen ihr Repertoire und reflektieren die Lehrtätigkeit.

 

Verantwortung in der Schulgemeinschaft


Die Förderung von Verantwortungsbewusstsein sowie der Bereitschaft und Fähigkeit zu verantwortlichem Handeln ist eines unser obersten Ziele.

Wenn Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Schüler wichtiger werden, darf das nicht dazu führen, dass Lern- und Gruppenprozesse dem freien Spiel der Kräfte überlassen werden. Angesichts ungleicher Voraussetzungen sollen Lernprozesse in sozialer Verantwortung gesteuert werden. Damit jeder Einzelne sich geschätzt und ernst genommen fühlt, streben wir Gefühle der Zu(sammen)gehörigkeit an.

Dazu tragen folgende Einrichtungen bei:

  • SchülerInnen der Klassenstufe 10 werden Mentoren für die neu eingerichteten 5. Klassen – jeweils zwei bis drei „Große“ sind dabei für eine Klasse „Kleiner“ da. Damit soll nicht nur Fremdheit und Unsicherheit unter den jungen SchülerInnen abgebaut werden, sondern ältere Schüler erhalten eine gemeinsame Aufgabe, für die sie sich engagieren, um Verantwortung im schulischen Leben zu übernehmen.
  • Die Schüler werden für die politischen Dimensionen verantwortlichen Handelns sensibilisiert und sollen sich selbst an politischen Willensbildungsprozessen beteiligen. Die Arbeit in den schulischen Gremien (Schülerrat / Schulsprecherteam) ermöglicht den gewählten Vertretern, Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse an der Schule zu beeinflussen. Dazu werden SchülerInnen aller Klassenstufen über Struktur und Kompetenzen der schulischen Gremien informiert. Dies beginnt mit der Wahl der Klassensprecher. Den Schülern soll vermittelt werden, dass das Amt des Klassensprechers eine verantwortungsvolle und ehrenvolle Aufgabe ist. Auch wird dafür gesorgt, dass der Informationsfluss zwischen den schulischen Gremien sowie den Gremien und der schulischen Öffentlichkeit funktioniert. Regelmäßig finden mehrtägige Schülerratsreisen mit den Verbindungslehrern statt und Schülervertreter nehmen an Elternratssitzungen teil.
  • Über den Rahmen der Schule hinaus wird Wert darauf gelegt, dass die Schüler sich politisch artikulieren und engagieren, beispielsweise durch die Teilnahme am European Youth Parliament (EYP).
  • Politische Erziehung am GOA bedeutet neben dem Vermitteln von Inhalten politischer Bildung auch, Konflikte und Entscheidungsprozesse innerhalb der Schule durchschaubar zu machen und allen Betroffenen angemessene Anteile an Konfliktregelungen zu ermöglichen.
  • Besonders wichtig ist es, insbesondere hinsichtlich versteckter und offener Gewalt Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln. SchülerInnen sollen darin gefördert werden, sich in Konfliktsituationen nicht einschüchtern zu lassen, Zivilcourage zu entwickeln und jeder Form von Gewalt entgegenzuwirken. Dazu müssen SchülerInnen die Funktionsweisen von Bedrohungssystemen kennen sowie Handlungsmuster, um diesen möglichst früh entgegenzusteuern.

Folgende Schritte sind hilfreich:

– Eine Gesprächs- und Streitkultur wird in verschiedenen Altersstufen angemessen eingeübt – z. B. im Klassenrat.

– Mechanismen und Muster von Gewaltsituationen und deren Lösung werden anhand von Beispielen untersucht, anhand von Texten, Modellen, Rollenspielen.

– Alle institutionellen Angebote der Schule zur Konfliktbewältigung müssen bekannt sein: Klassen- und Schulsprecher, Schülerrat, Mentoren, Klassenlehrer bzw. Tutoren, Verbindungslehrer, Elternvertreter, Elternrat, Schulleitung und Beratungslehrer.

– Eltern, die von Konflikten erfahren, müssen bereit sein, Initiative zu ergreifen und ihre Kinder dabei unterstützen – nicht nur im Hinblick auf den Einzelnen, sondern auch auf die Gemeinschaft.

– Die Schulordnung bildet eine Übereinkunft über Verpflichtungen, die im Unterricht und täglichen Miteinander eingehalten werden müssen, mit Normen und Regeln, die alle in der Schule Beteiligten beachten müssen – ohne die vielfältige Entfaltung von Einzelnen und Gruppen zu behindern.