Der Elternrat informiert…

Nachdem wir die Eltern-Umfrage zur gesundheitlichen und insbesondere psychischen Situation unserer Schüler und Schülerinnen in Bezug auf die Folgen der Pandemie im Frühjahr abgeschlossen hatten (die Ergebnisse haben wir per Mail verschickt), folgte dann am 21. April 2022 das diesjährige Mittelstufentreffen. Hierfür hatten wir als Elternrat im Februar – wie in jedem Jahr – die sogenannten Patentreffen für die 7. -9. Klassen vorgeschaltet und aus den dort gewonnenen Erkenntnissen mit Frau Seeler als Abteilungsleitung Mittelstufe die Themen fixiert – Digitalisierung / Umgang mit leistungsheterogenen Klassen und Fremdsprachen-Situation am GOA waren die Hauptpunkte.

Entsprechend beleuchteten wir am 21. April – nach zwei Jahren digital veranstaltet, in diesem Jahr zurück in Präsenz in der Aula mit insgesamt 48 Eltern – diese Themen und hatten hierfür Unterstützung von Frau Kubik und Herrn Bordes für digitale und didaktische Aspekte sowie von Frau Seeler übergreifend für alles und auch für die aktuelle Lage der Fremdsprachen am GOA.

Zusammenfassend lässt sich berichten, dass die Weichen für eine Fortführung des bereits installierten Unterrichts mit digitaler Unterstützung gestellt sind, und hierfür innerhalb einer Projektgruppe ein Konzept erstellt wird, das nach Fertigstellung schulöffentlich gemacht wird. Iserv wird weiterhin eine große Rolle spielen und wird aktuell auch in allen Klassenstufen als Tool für Konferenzen/Aufgabenstellungen/Klassenarbeitspläne und Informationsaustausch von Inhalten genutzt (je nach Fach und Lehrer aber noch sehr unterschiedlich, wie die Eltern berichteten).

Auch die Fähigkeiten Externer z.B. von bereits fertigen Abiturienten/Abiturientinnen oder engagierten Eltern könnten einbezogen werden. Der immer wiederkehrende Elternwunsch, den Hybridunterricht generell zu stärken, um u.a. auch Kinder, die nur in Quarantäne aber ansonsten voll aufnahmefähig sind, am Unterricht teilhaben zu lassen, wird von der Schule derzeit noch sehr unterschiedlich gehandhabt, da die Umsetzung recht komplex und nicht grundsätzlich von Vorteil ist – so die Erkenntnisse der Lehrer. Zudem ist der Einsatz von digitalen Mitteln generell sehr personenabhängig. Eine verbindliche Anordnung von Hybridformaten gilt aktuell als eher unwahrscheinlich und Frau Seeler hob nochmals hervor, dass eine Zustimmung auf Schüler- wie auf Lehrerseite grundsätzlich zwingend erforderlich ist – also werden wir wohl noch etwas Geduld haben müssen, bis hier nennenswerte Änderungen spürbar sind, die Gesetzeslage macht es nicht immer einfach.

Im Bezug auf die heterogenen Leistungsstände innerhalb von einzelnen Klassen erläuterte Frau Kubik als Didaktik-Verantwortliche am GOA nochmals die bekannten Förder- und Forderkonzepte, die die Schule anbietet, u.a. das Konzept der Lerntrainer, das Drehtürmodell, Förderunterricht generell und die Option des individualisierten Lernens, d.h. die Lehrer verteilen unterschiedlich schwere Aufgaben (auch bei Präsentationsthemen) und raten Schülern mit Lernschwierigkeiten, sich in Absprache mit den Lehrern auf weniger Fächer zu konzentrieren, da oftmals die Fülle der Fächer Grund der Überforderung ist.

Fremdsprachen-Ausrichtung – es ist Fakt, dass die 2. Fremdsprache in der Oberstufe grundsätzlich wenig angewählt und im Abitur sehr selten als Prüfungsfach belegt wird. Latein bildet hier eine Ausnahme.  Generell handelt es sich aber wohl eher um ein systemisches Problem, weil die 2. Fremdsprache in ganz Hamburg eine weniger starke Bedeutung hat und die Abiturvorgaben bislang keine 2. Fremdsprache einfordern – die wird sich aber möglicherweise in den nächsten Jahren ändern, sollte die neue APO-AH (Ausbildungs- und Prüfungsordnung Allgemeine Hochschulreife) in Kraft treten.

Zuletzt wurde noch im Mittelstufentreffen von Frau Seeler das aktuelle Thema der neuen Bildungspläne angesprochen. Dies haben wir dann auch gleich zum Anlass genommen, bei der Elternratssitzung in der vergangenen Woche, am 11. Mai 2022, von Frau Dr. Born und Herrn Dr. Widmann eine weitere Einschätzung zu bekommen. Hier stellt sich also eine große Aufgabe für alle Gremien, die neu veröffentlichen Bildungspläne zu beurteilen und einzuordnen, da die Schulbehörde eine Rückmeldung hierzu bis 30.6.2022 einfordert und ab August 2023 plant, eine erste dreijährige Testphase zu starten. Es gibt seitens Schulleitung und Fachschaften große Bedenken, da die neuen Bildungspläne zu einer übermäßigen Stoffverdichtung sowie einer erhöhten Anzahl an Leistungsnachweisen führen. So wird die seit Jahren gewünschte und praktizierte Kompetenzorientierung geschwächt und die Belastung der Schüler*innen deutlich erhöht. Insofern haben wir als Elternrat auch in unseren Gremien (VEHG und KER) unsere Besorgnis – soweit wie uns dies fachlich möglich ist – angemeldet und werden das Thema weiter im Blick haben, da es insbesondere für die Schulzeit aller Jahrgänge jünger als jetzt 10. Klasse starke Relevanz haben wird.

Demnächst wird dann das Unterstufentreffen stattfinden und die Themen unserer Jüngsten am GOA beleuchten – weitere Informationen folgen dann zeitnah.