Madrid 2025: Hasta el 40 de mayo no te quites el sayo?

Madrid  – mehr als Tapas und zu wenig Schlaf

04:30. Der Wecker hat’s geschafft, ich noch nicht ganz. Mit halb offenen Augen und vollem Gepäck stehe ich am Flughafen – bereit für Madrid, aber nicht für die Uhrzeit.

Nach einem knapp dreistündigen Flug und der obligatorischen Nackenstarre durch halb-bequeme Sitze landen wir endlich in Spaniens Hauptstadt. Madrid begrüßt uns mit Sonne, Straßenlärm und einer überraschenden Portion Energie – ganz im Gegensatz zu uns.

Vom Flughafen geht‘s direkt mit dem Bus zu unserem Hostel. Von außen eher unscheinbar, von innen aber ein echtes Kunstwerk. Meterlange Wände beschmückt mit Unterschriften und Kritzeleien, innerlich erhoffe ich mir natürlich, dort am Ende des Trips auch eine kleine Signatur hinterlassen zu können. Nach dem Einchecken ziehen wir durch die Gassen, denn man erlebt eine Stadt schließlich nur richtig, wenn man sie erläuft. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich relativ überrascht war, als mir auffällt, wie so belebte Straßen und niedliche Geschäfte die Stimmung eines ausgelaugten Teenagerbündels erheblich steigern können. Der Tag nimmt Form an und spätestens beim gemeinsamen Abendessen im Restaurant werden an der Buffettheke alle glücklich. Dennoch darf ein letztes Mal Beine vertreten nicht fehlen; schließlich muss man ja irgendwie die angenehmen 30.000 Schritte am Tag vollkriegen. Erschöpft, aber nicht ganz bettfertig – denn wer sich nach der Zimmerkontrolle nicht heimlich auf leisen Sohlen zu den Freunden im anderen Zimmer schleicht, verpasst den halben Spaß. Und falls hier gerade Frau Benecke oder Frau Bremer vor dem Rechner sitzen, welchen unseren Trip freundlicherweise begleitet haben – das gerade habe ich mir natürlich nur für die Unterhaltung der Leser ausgedacht (oder so ähnlich…)

Bereit für Tag zwei von fünf? Ich war es um 7Uhr morgens selbstverständlich noch nicht. Trotz der etwas knappen Vorbereitungszeit, welche das Rennen um die erste Dusche morgens im Viererzimmer nicht viel leichter macht, sitzen am Ende aber alle pünktlich am Tisch — der Kaffee wirkt dann langsam Wunder.

Nach dem Frühstück steht eine große Stadtführung auf dem Plan. Wir laufen durch sämtliche Ecken Madrids und erfahren dabei jede Menge interessante Dinge über die Stadt, ihre Geschichte und Kultur. Es ist spannend zu sehen, wie viele versteckte Details und Geschichten sich hinter den Gebäuden und Plätzen verbergen, an denen man sonst einfach nur vorbeilaufen würde. Besonders beeindruckend war es, direkt vor dem Palast zu stehen und sich vorzustellen, dass in solchen prachtvollen Bildnissen tatsächlich mal Menschen wohnten.

Nach so vielen Eindrücken war irgendwann eine kleine Pause nötig. Manche gönnten sich ein schnelles Menü bei Taco Bell, andere suchten sich lieber ein gemütliches Café, um für einen Moment durchzuatmen. Am Nachmittag spazieren wir zum Ruderbootverleih. Wir teilen uns zu dritt ein Boot, was anfangs erstaunlich gut funktioniert. Eigentlich macht es richtig Spaß, übers Wasser zu schippern und die Sonne zu genießen — bis plötzlich ein paar Jungs auf die glorreiche Idee kommen, uns ein Ruder zu stehlen. Nach einer kurzen, aber entschlossenen Verhandlung auf dem Wasser erkämpfen wir unser Ruder zum Glück zurück und können die Fahrt fortsetzen. Besonders schön ist, dass man hier überall supergünstig kleine Becher mit frischen Früchten kaufen kann. Ananas, Wassermelone, Mango — die Auswahl ist riesig und perfekt bei dem warmen Wetter. Abends wollen wir eigentlich Pasta essen gehen, doch das Restaurant ist komplett voll. Also wird spontan umgeplant und wir landen schließlich bei einer richtig guten Pizzeria. Genau das ist einer der vielen tollen Dinge an Madrid: Überall entdeckt man kleine versteckte Foodspots und coole Ecken, durch die wir uns nach und nach durchprobieren und einfach treiben lassen.

Natürlich ist der Tag damit aber noch nicht vorbei. Zum Abschluss gönnen wir uns noch frische Erdbeeren, übergossen mit flüssiger Schokolade — und sind uns alle einig: besser kann man so einen Tag kaum beenden.

An Tag drei machen wir eine Stadtrundfahrt mit dem Bus. Jeder bekommt so kleine Kopfhörer, über die man spannende Infos zur Stadt hören kann. Ich konzentriere mich aber ehrlich gesagt eher auf die Umgebung: die schönen Gebäude, das bunte Treiben auf den Straßen und das sonnige Wetter machen die Fahrt auch ohne viele Erklärungen ziemlich angenehm. Nach der Rundfahrt sind wir — natürlich — wieder zu Fuß unterwegs. Wir knipsen jede Menge Fotos, entdecken neue Ecken und treffen unterwegs auch auf ein paar besonders süße Hunde, die sich gerne kurz streicheln lassen. Kleine Highlights, die den Spaziergang noch besser machen. Zur Stärkung setzen wir uns anschließend in ein Café und gönnen uns einen leckeren Snack. Und am Abend klappt es dann endlich mit dem ersehnten Pastadinner. Das Essen ist richtig gut und wir sind so begeistert, dass wir direkt einen Tisch für morgen Abend reservieren.

Der Rest des Tages dreht sich hauptsächlich ums Shoppen. Es wird fleißig nach neuen Klamotten gejagt, anprobiert und diskutiert, wer nun wirklich noch ein weiteres Oberteil „braucht“. Zum Abschluss gibt es noch einen kleinen Sweet Treat: Frozen Jogurt mit Pistazie und Oreo Stückchen — noch nie gehabt aber ist absolut empfehlenswert.

Der nächste Tag ruft und Streetart und Locals stehen an. Wer führt das interessanteste Gespräch und findet die beste Straßenkunst? Es gibt gemischte Gefühle meinerseits. Zwar ist es mega, die beschmückten Gassen von Madrid nacheinander mit großen Augen abzuknipsen, jedoch machen mir meine teilweise lausigen Spanischkünste ein bisschen Bange. Doch es kommt anders als gedacht. Ein entspanntes Plaudern mit einer offenen Spanierin hat uns wirklich den Tag versüßt (Vielleicht ist es auch ihr durchgängig gespannter, wedelnder Hund, welcher uns aufmerksam zuhört).

Weiter geht es zum Spielplatz, welcher zwar schöne Sonnenplätze, aber auch viel zu heiße Rutschen zu bieten hat (und ja, verehrter Leser, wir sind immer noch beim Bericht der 9. Klasse – nicht wundern). Übrigens absoluter Geheimtipp: mal im Supermarkt so eine ganze Mango kaufen und wegsnacken, klingt komisch (war es auch) ist aber so richtig erfrischend. Und natürlich, wer hätte es gedacht, geht es für uns erneut ins Pastarestaurant.

Der Wecker klingelt ein letztes Mal und es ist klar, heute steht der Rückflug an. Ein abschließendes Frühstück gibt uns genügend Kraft, um 10 Uhr mit gepackten Koffern von unseren picobello aufgeräumten Zimmern zu stehen. Aber was wäre der Tag nur ohne spannende Aktivität? Somit befanden wir uns kurzerhand auf dem Weg zum spanischen Palast, auch bekannt als der Palacio Real. Leider muss selbst ich als normalerweise gelangweilte Schülerin zugeben, dass das wirklich eine einzigartige Erfahrung war. Wahnsinnig schöne Räume, toll ausgeleuchtete Gemälde und die echte spanische Krone waren die Kirsche auf der Sahnetorte. Doch jetzt heißt es endlich in den Bus steigen, ab zum Flughafen und gegen 23.00 Uhr abends endlich wieder in die Arme seiner geliebten fallen können. Danke Frau Bremer und Frau Benecke für diesen wunderschönen Ausflug!

Nele

Fünf Tage Sonnenschein

„Hasta el 40 de mayo no te quites el sayo.“ Das ist ein bekanntes spanisches Sprichwort und bedeutet so viel wie „Bis zum 40. Mai  (9. Juni) solltest du deine Jacke nicht ausziehen.“. Es soll eine Warnung sein, dass bis zu diesem Zeitpunkt das Wetter in Madrid noch sehr wechselhaft sein kann. Aber was soll ich sagen, als wir am Sonntag, dem 18. Mai 2025 um 10:00 Uhr in Madrid ankamen, waren  26° mit strahlendem Sonnenschein…

Und damit fingen fünf Tage Madrid, fünf Tage Sonne und fünf Tage eine neue Stadt entdecken, mit vielen spannenden Programmpunkten und noch mehr Freizeit, an.

Schon am ersten Tag haben wir direkt nach unserer Ankunft im Hostel einen ersten Einblick von Madrid gewinnen können, da wir einen kleinen Spaziergang über die Puerta del Sol und die Plaza Mayor gemacht haben. Anschließend hatten wir erstmal Freizeit und konnten uns noch auf eigene Faust umgucken, bevor wir um 19:00 Uhr alle zusammen essen gegangen sind.

Am Montag konnten wir erstmal ausschlafen, da wir uns erst um 10:00 Uhr getroffen haben, um einen geführten Stadtrundgang durch Madrid zu machen. Auf diesem Rundgang haben wir nicht nur viel von der Stadt gesehen, sondern auch viel Neues über sie gelernt, beispielsweise das Sprichwort vom Anfang des Textes. Als wir uns gestärkt hatten, sind wir zum Retiro Park gegangen und hatten dort die Möglichkeit, das schöne Wetter auf dem Wasser beim Ruderbootfahren zu genießen.

Nachdem wir am Montag schon so viel gelaufen waren, konnten wir uns Dienstag erstmal etwas entspannen, weil wir vormittags eine Hop-on-Hop-off-Bustour gemacht haben und so die Straßen von Madrid mal aus einer ganz anderen Perspektive betrachten konnten. Am Nachmittag haben wir dann eine exklusive Führung im Museo del Prado bekommen, wo wir vieles über die Ausstellungsstücke erfahren haben.

An unserem letzten ganzen Tag in Madrid, am Mittwoch, haben wir unsere neuerworbenen Sprachfähigkeiten direkt auf die Probe gestellt und eine Rallye gemacht, bei der jede Gruppe ein Gespräch mit Spaniern führen und das beste Street-Art-Werk finden und fotografieren musste. Danach sind wir noch ein letztes Mal mittags zusammen essen gegangen und habe typisch-spanische Tapas im Museo del Jamón gegessen. Am Abend haben wir dann nochmal einen Spaziergang gemacht und auf einem Spielplatz in der Nähe des Manzanares die Rallye ausgewertet. Die Gewinnergruppen haben sogar kleine Preise bekommen.

Am Donnerstag hatten wir dann noch zum krönenden Abschluss die Gelegenheit den Palacio Real zu besichtigen, bevor wir pünktlich um 19:50 Uhr zurück nach Hamburg geflogen sind.

Abschließend kann ich sagen, dass die Reise unvergesslich war, denn obwohl sich das Sprichwort bewahrheitet hat und wir am Montagabend auf einmal im strömenden Regen, natürlich ohne Jacke, standen, war die Zeit dort und gemeinsam mit unseren Freunden, Frau Benecke und Frau Bremer richtig schön und ich würde mich jedes Mal wieder anmelden!

Johanna