Von Hamburg in die Sonne: Unsere Fahrt nach Freiburg und Basel

Als wir um 8:00 Uhr müde am Bahnhof auf den verspäteten Herrn Snoussi und den Zug warteten, ahnte noch niemand, dass die nächsten fünf Tage nicht nur die Klassengemeinschaft zusammenschweißen würden, sondern auch eine Gelegenheit boten, neue Seiten Deutschlands und unserer Klassenkamerad:innen kennenzulernen.

Freiburg liegt am anderen Ende des Landes, in der Region mit den meisten Sonnenstunden Deutschlands. Etwas, das in Hamburg leider kaum mehr als ein Traum bleibt. Trotzdem begann der erste Tag nicht mit Sonne, wie erwartet, sondern mit ein paar Tropfen Regen während der Stadtführung. Wieder im Hotel angekommen, waren nicht nur unsere Zimmer und Klamotten klatschnass, sondern auch unsere Stimmung. Platzregen am allerersten Tag, was für ein Pech! Ab diesem Punkt konnte es aber nur besser werden.

Freiburg liegt nah an mehreren Nachbarländern, deren Städte, wie zum Beispiel Basel oder sogar Straßburg in Frankreich, leicht zu erreichen sind. Für Basel entschieden wir uns gemeinsam als Klasse. Wir konnten uns frei bewegen und die Stadt erkunden, und ich merkte am Ende, dass Begegnungen oft viel wertvoller sein können als bloße Sehenswürdigkeiten. Ein alter Mann in seinem Klamottenladen beschloss aus Gastfreundschaft, uns zum Abschied fünf identische Kappen mit kroatischem Logo zu schenken. Diese waren weder besonders schön noch hatten sie etwas mit uns zu tun – trotzdem trugen wir sie den ganzen Tag lang als Symbol unserer Gemeinschaft. Basel hatte sogar einen Markt mit ausgezeichneter Currywurst und Pommes, und natürlich durften Schweizer Schokolade und Rivella für unterwegs nicht fehlen.

Herr Snoussi hatte Freiburg nicht nur wegen des Europaparks oder der historischen Sehenswürdigkeiten als Ziel ausgewählt. Wir sollten etwas mitnehmen, lernen und vor allem Spaß haben. In Gruppen erkundeten wir das Quartier Vauban, das Spitznamen wie „Öko-Quartier“ oder „Solarstadt“ trägt. Es zeichnet sich vor allem durch seine Passivhäuser, den Einsatz erneuerbarer Energien, autofreie Straßen und eine clevere Infrastruktur aus. Jede Gruppe sollte sich ein Thema aus Vaubans Stadtplanung aussuchen und es anschließend der Klasse vorstellen. Schnell stellten viele fest, dass man vor Ort viel mehr mitnimmt und lernt als aus Büchern oder Statistiken. Der Tag war damit jedoch noch nicht zu Ende: es ging weiter mit einer Berg- und Talfahrt: pure Entspannung mit Flammkuchen und einer hervorragenden Aussicht auf Freiburg.

Dann das Highlight der gesamten Reise: Sonne satt und der Europapark! Ein riesiger Freizeitpark, aufgeteilt in Themenbereiche, die nach verschiedenen europäischen Ländern benannt und gestaltet sind. Laut meinen Freund:innen und auch meiner Meinung nach bietet der Europapark einige der intensivsten Achterbahnen Europas. Ein perfekter Tag, gefüllt mit Schreien, Adrenalinschüben und selbstverständlich einer Menge Spaß.

Der letzte Tag begann mit einer seltsamen Müdigkeit. Am Tag zuvor waren wir doch noch so lebendig und laut gewesen. Die Tage flogen wie Blätter im Wind vorbei. Nach dem Frühstück saßen wir zum letzten Mal in Freiburg zusammen, um unsere Meinungen und Erfahrungen zu teilen. Manchmal vergisst man, dass Abenteuer nicht nur in fernen Ländern warten, sondern direkt mit der eigenen Klasse.