Technikbegeisterung in der Elbmetropole

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Profilreise des Profils „Zukunft gestalten“ nach Dresden

Von Fabian Hake, SII

Ein seltener Anblick war es, als sich um 7.15 Uhr am S-Bahnhof Poppenbüttel 15 verschlafene Schüler des Gymnasium Oberalster trafen. Trotz der frühen Uhrzeit sah man in den Gesichtern der Gymnasiasten nicht nur Müdigkeit, sondern auch Vorfreude auf die kommende Woche. Die beiden Tutoren des Profils Zukunft gestalten, Matthias Woldmann und Erhard Bach, kontrollieren sorgfältig die Anwesenheit und kurz darauf ging es los.

Am Hauptbahnhof stiegen noch zwei Schüler zu, sodass dann alle 17 Schüler und die zwei Tutoren versammelt waren. Die Zeit bis zur Abfahrt wurde durch Geplauder oder Würfel- und Kartenspiele überbrückt.

Nach einer Bahnfahrt von über fünf Stunden kamen wir in Dresden an. Ein kurzer Blick auf die Karte und schon ging es in Richtung Jungendherberge. Durch einen Fehler der Jugendherberge gab es einige Probleme mit der Reservierung der Zimmer. Dieses wurde von den beiden Tutoren jedoch schnell gelöst und so fanden wir uns jeweils zu zweit zusammen, um die großen und freundlichen Zimmer, die sogar eigene Badezimmer hatten, zu beziehen.

Kaum fertig mit dem Auspacken der Koffer, versammelten wir uns zu einer Stadtführung.

Wir erfuhren viel über die Geschichte Dresdens, die bis in das Mittelalter zurück reichte. Nach der dreistündigen Stadtbesichtigung teilten wir uns in Gruppen auf und erkundeten die Stadt auf eigene Faust.

Zum Abendessen fanden sich wieder alle zusammen und genossen das reichhaltige Abendbuffet der Jugendherberge. Abends ging es wieder in die Stadt oder an das Elbufer, von wo aus der herrliche Blick über das nächtlich strahlende Dresden am besten zu genießen war.

Am Dienstag ging es mit der Straßenbahn zur Technischen Universität Dresden. Dort wurden wir freundlich empfangen und über verschiedene Studienangebote informiert. Unser besonderes Interesse galt natürlich den Physik- und Informatik- Studiengängen. Nach einer Campusführung hatten wir Zeit, um an entsprechenden Vorlesungen teilzunehmen. Mit vielen neuen Eindrücken und leeren Magen besuchten wir die Mensa der Universität. Jeder konnte sich aus dem reichhaltigen Angebot sein Lieblingsessen aussuchen. Das Essen dort schmeckte allen ausnahmslos. Danach gab es wieder genug Zeit, um auf eigene Faust die Stadt zu erkunden, oder auch einfach nur am Elbufer zu entspannen.

Nach dem Abendessen wurden Spiele gespielt oder noch kurze Ausflüge gemacht, um letztendlich früh schlafen zu gehen und so für den kommenden Tag fit und munter zu sein.

Am Mittwoch waren die Tutoren schon früh auf, um uns rechtzeitig aus den Betten zu holen. Kaum aufgestanden gab es auch schon Frühstück und viele schmierten sich ein paar Brote für die bevorstehende Wanderung. Nach einer kurzen Bahnfahrt und einer Elbüberquerung auf einer historischen Fähre ging es los. Zuerst führte der Weg entspannt am Elbufer entlang, doch kurze Zeit später ging es steil bergauf. Wir querten dichte Waldstücke und mussten bald über Treppen und Leitern steil nach oben klettern, bis wir auf der Plattform der Schrammsteinaussicht auf dem Gipfel angelangten. Der anstrengende Weg war bei der grandiosen Aussicht schnell wieder vergessen.

Nach dem Abstieg, der deutlich leichter fiel, sammelten wir uns mit Herrn Bach und Herrn Woldmann in einem kleinen Restaurant, um etwas Leichtes zu essen und ein Bierchen zu trinken. Viele Schüler träumten schon davon, in ihrem Bett oder an der Elbe zu liegen, aber so schnell war die Wanderung noch nicht vorbei. Nach ein paar Stationen mit der S-Bahn und einer Flussüberquerung mit einer Fähre ging es wieder bergauf, um die Bastei und die Felsenburg Rathen zu besichtigen. Auch wurde der Aufstieg mit einer tollen Aussicht belohnt.

Nach der Rückkehr nach Dresden besuchten wir das Hygienemuseum, wo wir viel über die hygienischen Zustände in Deutschland zur Zeit der Jahrhundertwende erfuhren. Besonders interessant war eine Ausstellung mit verschiedenen Experimenten rund um den menschlichen Körper. Auch an diesem Abend verbrachten wir unsere Zeit nach Belieben. Man traf unterwegs nette Leute, oder spielte eine Runde Tischtennis oder Karten in der Jugendherberge.

Am vierten Tag der Reise besuchten wir das Fraunhofer-Institut, eine bekannte Forschungseinrichtung mit sehr gutem Ruf und verschiedenen Forschungsschwerpunkten. Wir wurden über die Geschichte der Fraunhofergesellschaft informiert und durften verschiedene Bereiche und Labore der Plasmaforschung besichtigen. Danach ging es wieder zur TU-Dresden, um sich in der Mensa zu stärken und an einer Führung durch das Rechenzentrum teilzunehmen. Für uns technikbegeisterte Schüler war dies wohl der interessanteste Ausflug. Alle waren von den großen Servern und Rechensystemen beeindruckt.

Der für den Abschiedabend geplante Besuch des ‚höchsten Biergartens’ von Dresden, der ehemaligen Yenidze-Zigarettenfabrik, die im arabischen Stil einschließlich des als Minarett getarnten Schornsteins errichtet worden war, fiel leider buchstäblich ins Wasser: Ein hereinbrechendes Gewitter zwang uns, eine Alternative zu wählen. Während draußen der Regen prasselte, verbrachten wir in einem nahegelegenen Lokal einen gemütlichen Abend.

Am letzten Tag packten wir schnell unsere Koffer und fegten die Zimmer. Nach dem Frühstück machten wir uns in Richtung Dresden Hauptbahnhof auf. Während der langen Zugfahrt hatten wir Zeit zu schlafen, Filme zu gucken oder uns auch einfach nur über die vergangene Woche auszutauschen. Auf jeden Fall hatten alle viel Spaß und haben wichtige Informationen für ihr weiteres Leben mit nach Hause genommen.

Ein besonderer Dank geht natürlich an die beiden Tutoren Matthias Woldmann und Erhard Bach, die diese einmalige Reise überhaupt möglich gemacht haben.