Das Segeln ist mittlerweile eine Tradition des Life Science Profils. Da man in der Unter- und Mittelstufe eher zu einer Klassenfahrt an die Ostsee tendiert, war das Reisen in ein anderes Land eine tolle Abschlussfahrt.
Für unser Profil ging die Reise schon am Sonntagmorgen los. Um 8:30 versammelten wir uns am Hauptbahnhof und stiegen mit unserer Begleitung, Herrn Herber, in die erste Bahn Richtung Amsterdam. Als wir um ca. 14 Uhr in der Hauptstadt ankamen, durften wir einige Stunden die Stadt erkunden. Für uns bedeutete das Kaffee trinken, die Einkaufsstraßen erkunden und selbstverständlich virale Food Spots ausprobieren. Die Zeit verging wie im Flug, weshalb wir um 18 Uhr auch schon wieder vor dem Hauptbahnhof Amsterdams standen. Nach dem kurzen Zwischenstopp ging es zügig weiter, sodass wir gegen 21 Uhr in Harlingen standen und von einer Matrosin abgeholt wurden, um zu unserem Boot geführt zu werden. Direkt als wir ankamen, waren wir erstaunt, wie groß unser Schiff in Echt war. Zusätzlich erklärte uns Herr Herber, dass wir Glück mit dem Schiff hatten, da einige Boote nicht immer in bester Form sind.
Dieses Jahr sind die Klassenreisen relativ spät gelegt, weshalb das Wetter nicht mehr ideal zum Segeln war. Dementsprechend saßen wir aufgrund von sehr starkem Wind für zwei Tage in Harlingen fest. Nichtsdestotrotz haben wir die Zeit gut genutzt: so wurden wir von Herrn Herber am ersten Tag um 8 Uhr geweckt und machten uns auf den Weg, Zutaten und Proviant für die Woche zu kaufen, immerhin mussten wir auf dem Boot selber kochen. So beglückte uns die erste Kochgruppe auch mit Fischstäbchen, Kartoffelbrei und Gurkensalat. Zusätzlich wurden uns in der Zeit die theoretischen Kenntnisse des Boots beigebracht, unter anderem wie man gewisse Knoten macht, wie die einzelne Teile des Bootes benannt sind und was beim Segeln später wichtig ist.
Die Zeit im Hafen gab uns Zeit, den Ort Harlingen besser zu erkunden. So entdeckten wir nicht nur tolle Cafés und Shops, sondern auch einen Spielplatz, der von den Sportbegeisterten unter uns als Fitnessstudio genutzt wurde.
Am Dienstag begleitete Herr Herber uns zum Strand und erklärte uns etwas zu verschiedenen Algen und Krebstieren. Auf dem Rückweg entschieden wir uns dazu, Kuchen zu backen und machten einen kurzen Abstecher zum Supermarkt, um Zutaten zu kaufen. Immerhin brauchten wir viel Energie zum Segeln.
Am Mittwoch segelten wir zum ersten Mal los. Unser Ziel war Terschelling, eine Insel etwa vier Stunden entfernt von Harlingen. Sobald wir den Hafen verlassen hatten, fiel uns auf, dass uns trotz der heftigen Wellen das Segeln sehr viel Spaß machte und uns als kleine Gruppe auch um einiges stärkte. Zum Beispiel mussten wir gemeinsam das Segel setzen und uns gegenseitig anfeuern, wenn wir es hochzogen. Die Fahrt selbst war trotz des starken Winds und des kalten Wetters sehr angenehm und entspannt. Zusätzlich durften wir leckere Brownies vom Tag zuvor genießen. Wer leicht seekrank wurde, sollte sich allerdings nicht unters Deck trauen, dort schaukelt es ganz besonders und aufgrund der Schräglage des Schiffs läuft man herum, als wäre der Boden schief gelegt. In Terschelling angekommen probierten wir zuerst die stark von Herrn Herber empfohlenen Kibblinge. Das sind kleine Backfisch-Nuggets die mit Remoulade serviert werden. Obwohl sie sich in erster Linie wie normale Fischstäbchen anhörten, schmeckten sie ganz anders als alles, was wir je zuvor gegessen hatten. Den Rest des Tages nutzten wir, um den Ort zu erkunden und einen Aussichtspunkt zu besteigen, von wo man die ganze Stadt überblicken konnte. Am späten Nachmittag entschieden sich einige Schüler noch etwas Sport zu machen und sind gemeinsam in ein richtiges Fitnessstudio gegangen.
Donnerstag ging es für uns direkt weiter zu der nächsten Insel: Vlieland. Wir segelten ungefähr eine Stunde und kamen frisch und munter an. Auch hier machten wir einen Abstecher in die Innenstadt und erkundeten den Strand.
Am Freitag neigte sich die Reise dem Ende zu. Ein letztes Mal zogen wir die Segel hoch und segelten zurück nach Harlingen, wo wir gemeinsam das Schiff aufräumten und traurig unsere Sachen packten. Nachdem die Vertrouwen wieder vor Sauberkeit glänzte hieß es Zeit, zum Abschied nehmen.
Für uns alle war diese Reise die letzte, die wir auf dieser Schule machen werden. Daher erfüllt es uns mit besonderer Freude, dass die Reise so gelungen und unvergesslich wurde. Ein herzlichen Dank geht an Herrn Herber, dessen sorgfältige Planung und Begleitung dies erst ermöglicht hat.
Elisa Frankowski