Das PGW-Profil S4 zu Gast in der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung

„Es ist ja völlig in Ordnung, wenn man selbst einen so kaputten Wertekompass hat, aber man sollte sich überlegen, was das bei den nächsten Wahlen bedeuten würde, wenn diese Koalition jetzt gebildet wird“ (Johann Tiess, Partei für Tradition und Fortschritt alias Maximilian Stabenow, S4 am 22. März 2023 während der Koalitionsverhandlungen)

Wie entsteht eine neue Regierung und was passiert eigentlich bei Koalitionsverhandlungen? Diesen Fragen widmet sich das Planspiel „Wer regiert Neuland?“. Das PGW-Profil S4 hat sich am Mittwoch, 22. März, einen ganzen Tag in den Räumen der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung auf spielerische Weise mit Parteiprogrammen beschäftigt und versucht, durch Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen eine neue Regierung zu bilden.

Die Schülerinnen und Schüler des Profils schlüpften dabei in unterschiedliche Rollen von frisch gewählten Abgeordneten, die nach dem Zufallsprinzip zugeteilt wurden.

Zu den Rollen gehörten auch Namen und Biographien, so dass eine Distanzierung zwischen dem eigenen Selbst und der Rolle im Planspiel möglich wurde. In mehreren Runden stimmten sich jetzt die Parteien intern über Schwerpunkte möglicher Regierungsinhalte ab, gingen dann untereinander in Gespräche, um schließlich verschiedenen Koalitionspräferenzen und Parteienkonstellation abzustimmen. Es ergab sich schließlich das folgende Bild:

In der folgenden simulierten Bundestagsitzung wurde dann schließlich Koray Özkan (Bastian Marggraf, S4) von der „Ökologischen Basis“ mit breiter Mehrheit zum Bundeskanzler gewählt. „Ich übernehme mit Demut und im großen Bewusstsein der neuen Verantwortung dieses wichtige Amt und stelle mich in den Dienst aller Neuländer“, sagt der Kanzler nach den Wahlen, der einer Koalition mit der „Partei für soziale Gerechtigkeit“ und der „Demokratische Sozialpartei“ vorsteht.

Nach einer Mittagspause standen Vorbereitung und Durchführung von Pressekonferenzen der Regierungs- und der Oppositionsparteien auf der Tagesordnung. Hier konnten Details über das zukünftige Programm und der Regierungsmannschaft, aber auch erste Positionierungen der Opposition erfahren werden. So setzen sich die Regierungsparteien zusammen, um die Verteilung der Ministerien zwischen den Parteien zu klären. So konnte der Widerstand eines Parteivorstandes gegen ein inhaltliches Zugeständnis mithilfe eines Ministerpostens überwunden werden…

Nach dem Herausschlüpfen aus den eigenen Rollen und einer Reflexion über die eigene Rolle und dem Verlauf des Planspiels wurde gemeinsam ein digitales Bild entwickelt:

Ein gelungener Projekttag, der handlungsorientiertes Lernen mit Persönlichkeitsbildung und einem Blick in den „Maschinenraum der Politik“ verband.

Weitere Informationen zum Planspiel finden sich hier: https://www.helmut-schmidt.de/bildung-und-vermittlung

Dr. Helge Schröder