Ok, das ist zwar vorstellbar, aber hier vielleicht doch etwas irreführend ausgedrückt. Eigentlich muss es heißen: „Herr Schröder nimmt seinen PGW-Profilkurs mit auf eine Exkursion ins Rathaus.“ Das war am letzten Mi., d. 8. Oktober. Nachdem wir uns mehr oder weniger voneinander getrennt auf den Weg in Richtung Innenstadt gemacht hatten, trafen wir uns alle wohlbehalten im Rathaus.
Dort bekamen wir eine exklusive Führung durch die Räumlichkeiten geboten. Im großen Festsaal bestaunten wir die riesigen Wandgemälde, auf denen die historische Entwicklung unserer Hansestadt dargestellt ist. An einer anderen Stelle stießen wir auf das Bild des Ersten Bürgermeisters Henning Voscherau a.D., der ehemals Schüler des Gymnasiums Oberalster war. Aber wir wissen ja schon längst, dass man als Schüler des GOA viel erreichen kann…
Eine Führung an diesem Tag war nicht selbstverständlich, da diese an Sitzungstagen der Bürgerschaft eigentlich nicht stattfinden. Dazu muss man wissen, dass die Hamburger Bürgerschaft jeden zweiten Mittwoch tagt. Dazu wiederum muss man wissen – falls das irgendjemandem wenig vorkommt – dass die Bürgerschaft ein so genanntes „Feierabendparlament“ ist. Die Abgeordneten gehen normalen Berufen nach und erledigen ihre politischen Aufgaben und Pflichten zusätzlich „nach Feierabend“. Dazu gehören unter anderem Ausschusssitzungen. In einem solchen Ausschusssaal wurden wir von Anja Quast, einer Abgeordneten des Wahlkreises Alstertal/Walddörfer, in dem unsere Schule liegt, empfangen.
Wir erhielten eine interessante Einführung in die Arbeit des Senats und der Bürgerschaft. Überdies testete sie unser Wissen mit einigen Fragen zur Lokalpolitik, die wir, wie es sich für einen erhöhten PGW-Kurs gehört, alle beantworten konnten.
Wir rächten… äh… revanchierten uns mit Gegenfragen, die alle sehr freundlich beantwortet wurden. Auch über kritische Fragen hat sich Frau Quast bestimmt gefreut, denn diese dürfen in einer Demokratie ja nicht fehlen.
So war diese Exkursion nicht nur ein Gewinn für uns, sondern auch für die Demokratie: Die Repräsentanten sprechen mit dem Souverän – zumindest mit einer winzig kleinen Abordnung. Demokratie findet also doch nicht nur alle fünf Jahre bei den Wahlen statt – wenn man dafür sorgt…
Winand Seeler