Streber-Kurse für Mathe?! – Das dachte ich mir jedenfalls auch, als ich die Einladung dafür bekommen habe.

Bevor ihr mich alle als Streber abstempelt, lasst mich erst einmal erklären, was wir gemacht haben:

Zusammen mit SchülerInnen vieler Hamburger Gymnasien und Stadtteilschulen wurden wir an den Onlineterminen von ein bis zwei Dozenten aus deutschen Universitäten begrüßt und bekamen eine Erklärung eines Arbeitsblattes, welches wir bearbeiten sollten. Alles lief über eine Bluebutton-Videokonferenz. Danach wurden wir auf Gruppenräume verteilt, damit wir die Aufgaben zusammen bearbeiten konnten.

Hier ging es jedoch nicht darum, alle Aufgaben schnell und richtig zu beantworten, sondern die Aufgaben nach unseren Interessen und Gedankengängen zu verändern und Fragen zu stellen.

In dem ersten Kurs ging es mehr um das logische Denken, z.B. wo Geschäfte und Firmen sich am besten in einer Stadt positionieren oder wie teuer ihre Produkte sein sollten, damit sie mehr Profit als andere Firmen machen. In dem zweiten Kurs haben wir viel mit Formen und Winkeln gearbeitet und sollten auch künstlerisch kreativ werden, indem wir versucht haben, Parkette zu entwerfen, die nebeneinander gereiht lückenlos sind.

An den Kursen war besonders interessant, dass die Mathematik nicht im Vordergrund stand, sondern dies nur ein Mittel zur Problemlösung war. Dadurch hat man gelernt, wie viel Mathematik in den Alltag, in die Wirtschaft, aber auch in die Kunst einfließt.

Diese Kurse waren auch dafür da, um neue Menschen kennenzulernen, weshalb wir in den Gruppenräumen mehr Zeit bekommen haben, als wir für die Aufgaben benötigen, damit wir neue Kontakte knüpfen konnten. Dadurch hat das Aufgabenbearbeiten sehr viel Spaß gemacht. Ich meine, wer würde eine Gruppenarbeit mit unbekannten Personen einer Gruppenarbeit mit Freunden vorziehen?

Zusammenfassend finde ich, dass diese Kurse keine Streber-Kurse waren, wo man nur am Rechnen ist, sondern darauf abgezielt haben, zu erkennen, wie wichtig Mathe für den Alltag ist.

Kaija Zhao