Die „großen Fragen“ der Welt

Im vergangenen Schuljahr haben wir am GOA im Bereich der Begabungsförderung ein neues Projekt in Angriff genommen: Zunächst versuchsweise haben wir einen Kurs für besonders interessierte Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Klassen eingeführt, den sie in einer sogenannten „Drehtür“besuchen konnten.

Die Idee des Kurses war es vor allem, „schnellen Lernern“ die Zeit zu geben, sich einmal mit einem Thema, das sie besonders interessiert, selbstständig auseinanderzusetzen. Dahinter steht das Ziel ihre Lern- und Leistungsmotivation zu erhalten oder sogar zu steigern und sie ebenfalls in hohem Maße Erfahrungen im Bereich des selbstständigen Arbeitens machen zu lassen. Angelehnt war dieser Kurs an die Prinzipien des „Forschenden Lernens“.

Zwei Teilnehmerinnen des Kurses (Martha Bremer und Lara Lau – zu der Zeit beide Klasse 7) haben ihre Erfahrungen aufgeschrieben:

„An einem ganz normalen Schultag bekamen wir einen Zettel mit Informationen zu einem neuen „Drehtürkurs“. Wir fanden die Idee gleich gut und hatten Lust mitzumachen, waren uns aber nicht sicher, ob es klappt, den Unterricht zweimal 45 Minuten zu verlassen und die Inhalte nachzuholen. Aber unsere Neugier war groß und wir haben uns entschieden mitzumachen. Dazu brauchten wir das Einverständnis der Lehrer, deren Unterricht zu der Zeit des Kurses stattfand.

Im Kurs haben wir uns zu allererst damit beschäftigt, was eigentlich eine „große Frage“ ist, bevor wir uns für unsere eigene Frage entschieden haben. Wir beide haben zum Beispiel an folgenden Fragen gearbeitet: „Warum gibt es böse Menschen?“ und „Wieso spricht nicht jeder dieselbe Sprache?“

Unsere Frage versuchten wir dann alleine zu beantworten, indem wir in die Bibliothek gingen und am Computer, in Büchern und Zeitschriften recherchierten. Zudem durften wir, nachdem wir uns abgemeldet hatten, das Schulgelände verlassen, um zum Beispiel Experten zu treffen. Zu Frau Schwertner konnten wir immer gehen, wenn wir eine Frage hatten oder nicht weiterkamen. Am Ende präsentierten wir das, was wir herausgefunden hatten, am Präsentationstag der Projektwoche. Einige erstellten Spiele zu ihrer Frage, andere machten Plakate oder kleine Power-Point-Präsentationen.

Abschließend lässt sich nicht nur sagen, dass das Aufholen der verpassten Unterrichtsinhalte allgemein gut klappte, sondern auch, dass wir den Kurs „Forschendes Lernen“ sehr genossen haben.  Wir haben gelernt selbstständig zu arbeiten und wie man mit Hilfe von verschiedenen Quellen gezielt an Informationen kommt. Uns beiden hat vor allem die Freiarbeit und das Arbeitsklima in der Gruppe gefallen. Der Kurs war eine tolle Erfahrung, die wir jederzeit wiederholen würden.“

Die weiteren Teilnehmer, die nach Ende des Kurses befragt wurden und auch deren Eltern gaben vielfach ähnlich positive Einschätzungen wie Martha und Lara, sodass wir uns entschieden haben, im kommenden Schuljahr eine weitere Drehtür zu starten. Wir freuen uns auf weitere interessierte Schülerinnen und Schüler, die bereit sind, sich auf ihre „große Frage“ einzulassen.

 

A. M. Schwertner