14.05.2020 – Information zum Präsenzunterricht
Liebe Eltern,
bevor ich Sie mit den neusten Informationen zum Präsenz- und Fernunterricht, zur Verpflegung und zu Angeboten versorge, möchte ich erstmal einen Dank aussprechen.
Herzlichen Dank für Ihr großes Engagement: Seit den Märzferien werden Ihre Kinder zu Hause beschult. Trotz teils sehr schwieriger Rahmenbedingungen begleiten Sie als Eltern Ihre Kinder im Fernunterricht: Sie helfen z.B. beim Anlegen von Lerntagebüchern, bei Bettermarks, beim Vorbereiten von Tests, bei Natex, bei der Bereitstellung von technischem Equipment,… Sie geben Ihren Kindern Struktur und Halt und nehmen sich Zeit und ermöglichen damit das Durchhalten und die Erfolge Ihres Kindes in dieser Zeit.
Die Rückmeldungen, die ich vom Kollegium bekomme, sind sehr positiv: Die Schülerinnen und Schüler haben in der allergrößten Anzahl die Lernziele erreicht, einige sogar deutlich besser als erwartet, und kommen mit der Situation auch mental gut zurecht. Dies ist auch Ihr Verdienst.
Präsenzunterricht: Wie geht es weiter?
Am Dienstagabend erhielten wir (endlich) die behördlichen Rahmenbedingungen für den Präsenzunterricht nach den Maiferien. Wesentliche Neuerung ist die Ausweitung der Präsenzpflicht für alle Schülerinnen und Schüler für mindesten sechs Stunden. Dies hatte der Schulsenator auch bereits vorab in den Medien kommuniziert. Gleichzeitig Uns wurden im Schreiben auch ein paar Spielräume in der Planung eröffnet. So dürfen nun bis zu 40% aller Schüler gleichzeitig in der Schule sein. Unverändert bleiben die bisher geltenden Hygienemaßnahmen: Dazu zählen z. B. die maximale Anzahl der Gruppengröße von 15, die Regelmäßigkeit und Art der Reinigung der Klassenräume/ Toiletten sowie das Einhalten der Abstandsregeln.
Bisherige Erfahrungen Präsenzunterricht
Hygieneplan: Die Rückmeldungen, die wir bisher aus den 6., 10. und 11. Klassen erhalten haben, zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Die Hygienemaßnahmen konnten Dank der Flexibilität der Reinigungsfirma eingehalten werden und auch Ihre Kinder sind diszipliniert. Die gestrige unangekündigte Kontrolle durch das Gesundheitsamt ergab für die geprüfte Pausenhalle und die Essenausgabe eine sehr gute Bewertung. Mein Dank gilt hier insbesondere Frau Kriege und unserem Hausmeister Herrn Dagarslan. Unterricht: Viele Schülerinnen und Schüler sind dankbar, dass sie wieder hier sein können. Sie erfahren ein wenig Normalität, können sich (mit Abstand) begegnen und im direkten Kontakt Fragen stellen, auch über das normale Unterrichtsgeschehen hinaus. Die Verzahnung mit dem Onlineunterricht funktioniert insgesamt gut – hier finden in einigen Fällen noch notwendige Anpassungen statt. Planung: Die Planung des Unterrichts war sehr komplex. Neben den behördlichen Vorgaben (z.B. keine gemischten Gruppen) galt es auch Personalfragen zu berücksichtigen. Vertretungen galt es zu vermeiden.
Weiteres Vorgehen Präsenzunterricht
Jede Lerngruppe wird von ihrem Fachlehrer unterrichtet. Dieses sinnvolle pädagogische Vorgehen behalten wir bei, auch wenn es seitens der Behörde nicht gefordert wird. Wir können dies ermöglichen, da auch die Kollegen bereit sind zu unterrichten, die einer Risikogruppe angehören oder über 60 Jahre alt sind. Zudem sind Lehrkräfte bereit, über das normale Deputat hinaus zu arbeiten.
Dieses besondere Engagement des Kollegiums, die sehr gewissenhafte Planung von Herrn Waidner sowie der sehr geringe Krankenstand ermöglichen es uns nun, in einigen Jahrgängen den Präsenzunterricht auszuweiten. Insbesondere die Fünftklässler profitieren davon: Jede Lerngruppe erhält zwölf Stunden Unterricht statt der geforderten sechs (s.u.). Hintergrund für diese Bevorzugung ist die noch verhältnismäßig gering ausgeprägte Selbststeuerungsfähigkeit in diesem Jahrgang.
Bevor ich gleich kurz auf einzelne Jahrgänge zu sprechen komme, noch zwei kurze Anmerkungen:
Schulbefreiung/Hygieneplan: Eine Zusammenfassung des Hygieneplans sowie die Modalitäten für den Antrag auf Schulbefreiung finden Sie am Ende der Mail.
Die Stundenpläne für Ihre Kinder und die Gruppeneinteilungen erhalten Sie am Freitag von der Klassenleitung. Sie gelten für die Zeit bis zu den Sommerferien. Der 11./12. Juni sind aufgrund des mündlichen Abiturs unterrichtsfrei.
Jahrgang 5: Von der Ausweitung des Präsenzunterrichts profitieren insbesondere die Schüler der fünften Klassen. Sie werden in Gruppen eingeteilt und an zwei Tagen im Wechsel unterrichtet. Statt sechs erhalten sie also zwölf Stunden Unterricht: Neben den Hauptfächern wird Kunst, Naturwissenschaften und Religion unterrichtet. Am Montag nach den Maiferien finden die Schnupperstunden für die zweiten Fremdsprachen statt. Herr Möhring hat dazu bereits informiert. Der genaue Zeitplan für diesen Tag folgt zeitnah.
Jahrgang 6: Abgesehen von ein paar Stundenplanverschiebungen finden keine Veränderungen statt. Der sehr individuelle Fremdsprachenunterricht am Freitag bleibt bestehen.
Jahrgang 7: Die Schülerinnen und Schüler werden in zwei Gruppen eingeteilt und dann entweder am Dienstag oder am Mittwoch sechs Stunden in Deutsch, Mathe und Englisch unterrichtet. Am Montag ermöglichen wir den Schülern einen sehr individuellen Fremdsprachenunterricht in der 2. Fremdsprache. Da wir keine Kurse durchführen dürfen, werden diese – analog zu den 6. Klassen – in „klassenreinen“ Kleingruppen von ihrer Lehrkraft unterrichtet. Dieser Unterricht wird 60 Minuten dauern und startet bereits am Montag nach den Ferien. Die erste Gruppe startet um 9.50 Uhr. Einteilung und Stundenplan erhalten Sie von der jeweiligen Klassenleitung.
Jahrgang 8: Auch hier teilt der Klassenleitung die Klasse in zwei Gruppen ein: Diese werden an einem Tag in Deutsch, Englisch und Mathe unterrichtet. Die Wochentage sind Montag, Dienstag, Donnerstag oder Freitag.
Jahrgang 9: Die beiden Lerngruppen einer Klasse erhalten jeweils 8 Stunden Unterricht: Dies ist notwendig und sinnvoll, da in vier von fünf Klassen die Klassenleitung kein Kernfachlehrer ist. Sie erhalten also an zwei Tagen Deutsch, Englisch, Mathe sowie das Fach der Klassenleitung.
Jahrgang 10: Der Präsenzunterricht wird aufgestockt: Alle Schülerinnen und Schüler erhalten nun auch zwei Stunden Biologie sowie zusätzlich zwei Stunden Englisch und Mathematik. Diese Fächer haben eine große Relevanz für die Oberstufe. Das Wechselmodell bleibt bestehen: Jede Lerngruppe hat an zwei Tagen der Woche Unterricht und jede zweite Woche auch am Freitag. Mich haben einige Mails von Eltern erreicht mit der Frage, ob die Schüler aufgrund der Corona-Zeit auch gut auf die Oberstufe vorbereitet werden. Ich kann Sie beruhigen: Zu Beginn des Oberstufenunterrichts verschaffen sich alle Lehrkräfte einen Überblick über den Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler und bauen notwendige Wiederholungsphasen ein. Dies ist auch deshalb zwingend notwendig, da verstärkt Schüler aus anderen Schulen in unsere Oberstufe wechseln, die es zu integrieren gilt.
Jahrgang 11: Präsenz- und Fernunterricht sind gut verzahnt. Wir werden daher den bestehenden Fernunterricht nicht durch Stundenplanänderungen gefährden. Es wird lediglich eine Ergänzung im Biologie/Physikblock geben (Freitag 1./2. Stunde). Die individuelle Ausgestaltung obliegt den jeweiligen Lehrkräften.
Jahrgang 12 Abitur: Das schriftliche Abitur ist praktisch abgeschlossen. Zwei Nachschreiber in Deutsch und Mathematik komplettieren es. Nach den ersten Rückmeldungen der Lehrkräfte waren Aufgabenstellungen und Operatoren in allen Fächern akzeptabel. Dies gilt auch für Mathematik.
Abiturentlassung: Ich bitte noch um etwas Geduld. Bitte streichen Sie den Termin nicht aus dem Kalender. Ich mache Ihnen allerdings keine Hoffnung, dass wir eine Verabschiedung aller Abiturienten gleichzeitig mit allen Eltern durchführen werden/dürfen. Wir eruieren derzeit alternative Möglichkeiten.
Fernunterricht: Benotung, Kritik und Zukunft
Benotung: Es wird eine Ganzjahresnote für alle Jahrgänge geben. Diese berücksichtigt das erste Halbjahr, aber eben auch die Leistungen des zweiten Halbjahres. Der Schulsenator hat klargestellt, dass der Fernunterricht bewertet werden kann, aber mit Augenmaß. Und genau dies werden wir tun. Wir würdigen die tollen Leistungen vieler Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig werden wir bei denen, die aus verschiedenen Gründen große Schwierigkeiten mit dem Fernunterricht haben, sehr bewusst und mit Verständnis für die individuelle Situation eine Bewertung vornehmen.
Es bedarf für das zweite Halbjahr keiner schriftlichen Note. Einige Klassen haben bereits im Februar eine Klassenarbeit geschrieben oder schreiben ggf. noch eine im Präsenzunterricht. Dies ist aber die Ausnahme. Alle anderen erhalten eine (mündliche) Note, die sich aus den unterschiedlichsten Leistungen im Februar, im Fernunterricht und auch danach zusammensetzt. Wie gesagt, diese Note wird wohlwollend ausfallen und gut begründet sein.
Kritik/Lob: Ich erhalte sehr viel Lob von Ihnen zum Engagement unserer Lehrkräfte, vielen Dank dafür. Es kommen aber auch Nachfragen, warum einige Kollegen weniger Rückmeldungen geben und z.B. nicht so intensiv Jitsi nutzen wie andere. Dies liegt zum einen daran, dass viele Kolleginnen und Kollegen deutlich mehr arbeiten als gefordert. Zum anderen betreuen einzelne Lehrkräfte auch kleine Kinder, müssen Eltern pflegen oder es liegen technische Restriktionen vor. Ich bitte daher um ein wenig Verständnis.
Unabhängig davon gibt es auch berechtigte Kritik. Ich bitte Sie nun (und auch Ihre Kinder), sich im Falle einer kritischen Rückmeldung direkt an die betroffene Lehrkraft zu wenden. In einigen Klassen funktioniert dies schon hervorragend. Sollten Sie keine oder ein sehr unbefriedigende Rückmeldung erhalten, wenden Sie sich gerne an die Klassenleitung und danach an die Schulleitung. Je konkreter ihre Kritik/Ihr Wunsch formuliert ist, desto leichter können wir agieren.
Zukunft: Der Schulsenator geht davon aus, dass Homeschooling zumindest zu Beginn des nächsten Schuljahres in einigen Lerngruppen noch stattfinden wird. Deshalb haben wir uns auch in der gestrigen Sitzung mit dem Elternrat darauf verständigt, dass wir ein Konzept zum „Blended Learning“ am GOA erstellen werden. Herr Mattheis (ER) und Herr Dörpholz werden zeitnah nach den Maiferien ein Vorkonzept erstellen. In dieses fließen auch die Erfahrungen dieses Halbjahres ein, so dass wir rechtzeitig Ableitungen für das nächste Schuljahr treffen können. In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass ich gestern 120 iPads und 50 weitere Laptops aus dem Digitalpakt bestellt habe. Insbesondere die Laptops sind auch für den Fernunterricht vorgesehen und können bei Bedarf ausgeliehen werden.
Weitere Themen
Verpflegung: Frau Kriege wird nach den Ferien Ihre Öffnungszeiten erweitern, und zwar bis 13.30 Uhr (Freitags bis 13 Uhr). Ihre Kinder erhalten unterschiedliche warme Snacks und Gebäck. Sie bittet darum, dass Sie Ihren Kindern Kleingeld mitgeben. Auch Getränke sind erhältlich.
Newsletter: Morgen erhalten Sie unseren Newsletter: Freuen Sie sich auf spannende Artikel rund um das „GOA mit Corona“.
Notbetreuung: Die Notbetreuung wird weiterhin für alle Schülerinnen und Schüler bis 14 Jahre angeboten. Bitte wenden Sie sich bei Bedarf an Frau Reichle: dagmar.reichle@goa-hh.de Anträge auf Schulbefreiung: Sollten Ihre Kinder einschlägige Vorerkrankungen haben, müssen sie nicht am Präsenzunterricht teilnehmen. Auf Antrag werden sie von der Teilnahme befreit. Dies gilt auch, wenn Ihre Kinder in häuslicher Gemeinschaft mit Personen leben, die im Fall einer Infektion besonders gefährdet wären. Daneben gibt es Sonderfälle, die Sie bitte direkt mit dem Klassenlehrer/dem Tutor klären. Anträge bitte direkt an die Klassenlehrer/in oder Tutor/in.
Hygieneplan (Zusammenfassung):
– Mund-Nasenschutzpflicht auf dem Schulgelände.
– Die Klassenräume (Oberflächen, Klinken) werden nach jedem Wechsel einer Lerngruppe (auch in den Pausen) gereinigt.
– Die Reinigung der Toiletten erfolgt zweimal am Tag. Bei Bedarf auch dreimal. Erste Reinigung der Toiletten bereits um 10 Uhr.
– Seife und Desinfektionsmittel sind in jedem Klassenraum und in den Toiletten ausreichend vorhanden.
– Wege- und Pausenkonzept. Es sind Pausenaufsichten festgelegt, die Sorge tragen, dass die Kinder z.B. beim Trampolinspringen nicht die Abstandsregeln vergessen.
– Die Klassen/Kurse (Oberstufe) werden in kleine Gruppen eingeteilt (max. 15). Die Tische im Klassenraum sind so angeordnet, dass jeder Schüler einen festgelegten Arbeitsplatz erhält, mit 1,5 m Abstand zum nächsten Arbeitsplatz.
Allmählich füllt sich das Gymnasium Oberalster wieder mit Leben. Was früher Normalität war und eben einfach nur „Unterricht“ hieß, ist nun aufregend, ungewohnt und für alle eine große Herausforderung. Wir meistern dies gut. Wir, das sind Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, aber auch die vielen anderen Menschen, die am Schulleben des GOA beteiligt sind. Zum Schluss also nochmal an alle: herzlichen Dank für dieses Engagement!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nun eine erholsame Ferienwoche.
Herzlicher Gruß
Martin Widmann